Tiavo tanzt in „Anzügen von Opas“- Das Comeback der NDW
von CampusCrew Redaktion am 01.07.2025
Die Saarländische Band Tiavo lässt den „Neue Deutsche Welle“-Sound wieder aufleben.
von Christian Emanuel Bauer
Es war ein verregnetes Pfingstwochenende in Passau. Beim „Umsonst und Draußen“-Festival im Innenhof der Hacklberg-Brauerei begeisterten trotzdem viele Bands. Mit dabei Tiavo, eine angesagte Neu-Neue-Deutsche-Welle Formation aus dem Saarland. Sie nennen sich auch die Band mit dem Fernsehkopf, ihrem Maskottchen, das im Anzug und mit einem Röhrenfernseher auf dem Kopf immer teil der Show ist. Verkörpern Sie eine Junge Generation, die sich nach der glorreichen Vergangenheit sehnt? Und markieren sie etwa auch eine Befreiung von Konzerten als Kulisse für die Social Media Posts? Christian Emanuel Bauer unterhielt sich kurz vor dem Auftritt mit Sänger Leandros Nassioudis und dem Keyborder und Produzenten Xaver Held im „Backstage“-Wohnmobil.
Gerade kommt ihr von eurer großen „Absoluten Gewinner Tour“ mit vielen Ausverkauften Shows. Seid ihr da schon zum Verarbeiten gekommen?
Xaver: Irgendwie nicht, weil es direkt weitergeht.
Leandros: Gestern haben wir in Mainz gespielt, da waren gut über 2000 Menschen da. Da haben wir schon gemerkt, krass das ist schon anders als letztes Jahr, als wir Festivals gespielt haben. Da gabs schon weniger Menschen und auch weniger die unsere Musik kennen. Es gibt schon coole Momente, aber Zeit, um uns Gedanken zu machen haben wir eigentlich nicht.
Bei euren Konzerten fallen zwei Dinge auf. Erstens, die Leute Tanzen. Zweitens, es wird kaum mit dem Handy mitgefilmt. Freut euch das und seid ihr da auch selbst dahinter?
Xaver: Ja die Leute sind alle am Tanzen, da filmt irgendwie keiner.
Leandros: Das ist auch sehr geil, ich sag auch immer, das ist sehr schön, dass ihr nicht filmt. Ich glaub auch, dass das Publikum nicht so jung ist bei uns. Und das denen das auch nicht so wichtig ist das mitzufilmen. Ganz ehrlich, wer schaut sich diese Handyclips auch an. Die Leute wissen auch das wir genug posten. Da ist jemand der ne gute Kamera hat, der postet das. Wozu dann die Handyaufnahmen.
Ihr habt auch musikalisch einen Wandel hinter euch. Von Rap zu tanzbaren „Neue Deutsche Welle“-Sound. Habt ihr das Gefühl, die Leute haben darauf gewartet?
Leandros: Anscheinend haben Sie das nicht gewusst aber drauf gewartet. Das ist ganz lustig, da war Xaver noch gar nicht dabei, als ich die Idee hatte diesen Sound zu machen. Und ich war dann mit ein paar Skizzen vorstellig bei allen Majorlabels in Deutschland. Und alle haben gesagt, dass ist kein Thema das nochmal kommt…
Xaver lacht.
Leandros: Und jetzt siehts aber anders aus!
Ihr habt nach eurem Auftritt gestern drei Stunden geschlafen und dann seid ihr jetzt nach langer Anreise hier mit dem schlechten Wetter konfrontiert. Wie sehr ziehen solche Unwägbarkeiten an den Kräften?
Leandros: ist natürlich sehr schade, wenn es dann regnet. Mehr leid tuts mir dann für die Leute, die das Festival machen. Die haben das so süß hier alles gemacht. Und ich mein die Leute, die da sind, kriegen von uns eine schöne und vollwertige Tiavo-Show. Und wir sind dankbar dafür, dass die trotz Wind und Wetter draußen stehen. Nichtsdestotrotz tuts einem leid. Wir haben noch oft die Möglichkeit bei gutem Wetter zu spielen. Das Festival leider nicht.
Vielen Dank für das Gespräch.
Die Stimmung war trotz etwas Regen ausgezeichnet, einige Fans kamen in Anlehnung an die Texte der Band in „Anzügen von Opas“. Es wurde getanzt und auch diesmal waren die Handys die meiste Zeit in den Hosentaschen.
Xaver Held (l.) und Leandros Nassioudis sind das Duo hinter Tiavo