Dierks an der Bande – die Black Hawks im Check
von CampusCrew Redaktion am 15.04.2025
Mit gerade einmal 22 Jahren trägt Dierks bereits eine bemerkenswerte Verantwortung. Als Geschäftsführer der Passau Black Hawks gestaltet er die Entwicklung eines ambitionierten Oberliga-Clubs entscheidend mit – und das parallel zu seinem Studium im Bereich Sportmanagement. Die Doppelbelastung ist herausfordernd, doch Dierks bringt die nötige Zielstrebigkeit und Organisationsfähigkeit mit, um beiden Rollen gerecht zu werden.
Der Weg nach Passau
Hannover, Anfang der 2000er-Jahre: Ein siebenjähriger Junge verfolgt von der Tribüne aus die Spiele der Hannover Indians. Damals konnte Dierks nicht ahnen, dass er eines Tages selbst die Geschicke eines Eishockeyvereins lenken würde – als Geschäftsführer der Passau Black Hawks.
Im Podcast der Sportscrew gab Dierks kürzlich Einblicke in seinen Werdegang, seine ersten beruflichen Schritte im Sport und die Herausforderungen, die mit dem Wechsel nach Passau verbunden waren.
Aufgewachsen in der Region Hannover, entwickelte Dierks früh eine Begeisterung für den Eishockeysport – auch wenn sein Platz dabei stets neben dem Eis lag. Nach dem Abitur im Jahr 2022 stellte sich die klassische Frage: Ausbildung, Studium oder doch etwas ganz anderes?
Die Antwort kam schneller als gedacht. Eine Stellenausschreibung als „Assistent des Vorstandes“ beim EHF Passau weckte sein Interesse. Dierks bewarb sich – und erhielt die Zusage. Der Wechsel nach Passau markierte einen Wendepunkt: raus aus Norddeutschland, rein ins niederbayerische Eishockeyleben. Im Jahr 2024 bot sich ihm die Möglichkeit vom Assistenten des Vorstandes zum Geschäftsführer aufzusteigen. Seitdem verbindet er sein Studium im Bereich Sportmanagement mit der Vollzeitstelle als Geschäftsführer der Black Hawks – eine Kombination, die hohe Anforderungen stellt, aber gleichzeitig vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Für Dierks war klar: Wenn sich eine solche Chance ergibt, nutzt man sie.
Zwischen Hörsaal, Eishalle und Fußballplatz – Dierks über Balance im Alltag
Eishockey, Studium und Privatleben – für viele eine Herausforderung, für Dierks tägliche Realität. Auf die Frage, welcher dieser „Bälle“ am schwersten zu fangen sei, antwortet er gelassen – aber ehrlich.
„Es ist definitiv zeitintensiv“, sagt Dierks. Ohne das Entgegenkommen seiner Hochschule sowie die Bereitschaft, in arbeitsintensiven Phasen auch mal Nachtschichten einzulegen, sei das Zusammenspiel aus Studium und Geschäftsführung kaum zu bewältigen. Dennoch: Für ihn ist klar, dass sich der Aufwand lohnt.
Einen wichtigen Ausgleich findet er beim SC Batavia Passau, wo er selbst noch aktiv Fußball spielt. Der Freizeitsport bietet ihm nicht nur Bewegung, sondern auch Abstand zum beruflichen Alltag. Die regelmäßige Bewegung abseits der Eishockeywelt ist für ihn ein zentraler Baustein, um Struktur und Balance zu halten – und damit auch langfristig leistungsfähig zu bleiben.
Authentisch, jung, dynamisch und sportbegeistert
Schon nach wenigen Minuten im Gespräch wird klar: Dierks brennt für den Sport – in all seinen Facetten. Ob als Geschäftsführer der Passau Black Hawks, als Student im Bereich Sportmanagement oder als aktiver Fußballer beim SC Batavia Passau – Dierks lebt
Bewegung, Teamgeist und Organisationstalent. Seine Vielseitigkeit zahlt sich vor allem im Berufsalltag aus.
Als Geschäftsführer der Black Hawks ist er für zahlreiche Bereiche rund um den Spielbetrieb verantwortlich. Wenn ein Heimspiel ansteht, beginnt sein Arbeitstag bereits in den frühen Morgenstunden. In der Eisarena in Kohlbruck koordiniert Dierks die Abläufe rund um die Spielvorbereitung – von organisatorischen Aufgaben bis hin zur Betreuung der Infrastruktur. Sobald das Spiel beginnt, wechselt der Fokus: Sponsorenbetreuung, VIP-Gäste, Ansprechpartner für Presse und Partner – Dierks ist präsent und ansprechbar.
Auch auswärts ist auf ihn Verlass. Bei den meisten Spielen begleitet er das Team und bringt seine Expertise auch abseits des heimischen Eises ein. Für Dierks ist klar: Engagement endet nicht mit dem Anpfia – weder auf dem Eis noch im Büro.
Die Saison der besonderen Momente – Dierks blickt zurück
Besonders in Erinnerung geblieben ist der Heimsieg gegen die Bietigheim Steelers. Der Erfolg gegen den ehemaligen DEL-Klub hatte für den Verein eine hohe symbolische Bedeutung. Schon bei der Anreise wurde der Unterschied im professionellen Anspruch deutlich: Ein Betreuer der Gäste traf lange vor der Mannschaft ein, um Kabine und Ausrüstung vorzubereiten. Umso beachtlicher der 5:4-Erfolg auf dem Eis, der zeigt, dass Passau auch gegen professionell aufgestelltere Gegner bestehen kann.
Ein weiterer wichtiger Moment war der Derby-Sieg gegen Deggendorf, ein stets intensiv geführtes Duell mit großer regionaler Strahlkraft. Auch individuelle Leistungen stachen hervor – etwa Nicolas Sauer, der unter anderem im Penaltyschießen in Höchstadt wichtige Treaer erzielte.
Auf der Torhüterposition überzeugte Marco Eisenhut mit konstant starken Leistungen und wichtigen Paraden. Dass er seinen Vertrag verlängert hat, wertet Dierks als klares Signal für Kontinuität und Qualität im Kader, welche die Black Hawks gut gebrauchen können.
Die Saison brachte auch personelle Entwicklungen mit sich. Carter Popoa beendete seine Karriere, während René Röthke als erfahrener Führungsspieler eine tragende Rolle übernahm. Seine Bedeutung geht über das Spielgeschehen hinaus: Röthke fungiert als Vorbild und Orientierungspunkt für die junge Mannschaft. Auch Schembri bleibt dem Kader erhalten, was für zusätzliche Stabilität sorgt.
Die Führungsstruktur ist klar definiert: ein Kapitän, zwei Assistenten. Für Dierks ist diese Struktur essenziell, um den jungen Spielern Orientierung zu geben. Eine funktionierende Teamkultur und ein starkes Gemeinschaftsgefühl sieht er als Grundlage, um sportlich weiter wachsen zu können.
Mit dem Sprung auf Platz 11 untermauern die Spieler der Black Hawks ihren nachhaltigen Fortschritt und bestätigen ihre kontinuierliche Entwicklung.
Ausblick: Dierks über kommende Veränderungen und Zielsetzungen
Mit Blick auf die kommende Saison sieht Dierks in mehreren Bereichen Entwicklungspotenzial – sowohl sportlich als auch im Umfeld des Vereins.
Sportlich möchte man an die guten Leistungen gegen die Spitzenteams der Liga anknüpfen. Zwar konnten die Black Hawks in diesen Spielen häufig überzeugen, allerdings wurden enge Partien zu oft aus der Hand gegeben. Besonders im zweiten und dritten Drittel sieht Dierks noch Steigerungspotenzial. Ziel sei es, in der Spielstruktur konstanter zu agieren und enge Spiele künftig konsequenter für sich zu entscheiden.
Abseits des Eises rückt auch die Infrastruktur rund um die Eisarena zunehmend in den Fokus. Größere bauliche Veränderungen gestalten sich aktuell schwierig, dennoch sollen erste kleinere Maßnahmen für eine zukünftige Vereinfachung sorgen. So wird es zur neuen Saison die Möglichkeit der Kartenzahlung geben – ein Schritt, um den Besuch in der Arena zeitgemäßer und für jüngere Zielgruppen attraktiver zu gestalten.
Ein zentrales Anliegen bleibt zudem die Weiterentwicklung der Zuschauerzahlen. Dierks betont, wie wichtig es sei, Eishockey in Passau sichtbarer zu machen und neue Zielgruppen anzusprechen. Sein Appell richtet sich an die Hörer*innen der Campus Crew, an Sportinteressierte und Studierende gleichermaßen. Und dem können wir uns nur anschließen: Ein Oberliga-Eishockeyverein in einer Stadt wie Passau ist keine Selbstverständlichkeit – sondern eine echte Chance für gelebte Sportkultur, Gemeinschaft und Begeisterung.
Also: Auf geht’s! Schnappt euch eure Kommiliton*innen und unterstützt die Black Hawks in der kommenden Saison live in der Eisarena Passau – echte Leidenschaft, ehrlicher Sport und starke Teamleistung warten auf euch.