I push my fingers into my… ears

von am 28.06.2023

Horror-Masken, düstere Texte, feinster Alternative und Nu Metal – die Band Slipknot ist seit ihrer Gründung im Jahre 1995 in der Community bestens bekannt. Für viele Metalheads dürften sie wohl auch eine der ersten Bands gewesen sein, die sie in ihren heutigen Musikgeschmack gezogen haben. Die vor Kurzem veröffentlichte Überraschungs-EP „Adderall“ wird von den Fans jedoch nicht ganz so gut aufgenommen.

von Hanna Vogel

Alte Mitglieder gehen, neue Tracks kommen

Vor Kurzem verkündeten Slipknot, dass eines der Gründungsmitglieder künftig nicht mehr zur Band gehören wird. Craig Jones hat Slipknot nach etwa 27 Jahren verlassen. Diese Information wurde innerhalb eines Instagram Posts ohne zusätzliche Erklärung öffentlich gemacht. In den Kommentaren findet man aufgebrachte und empörte Fans, die mehr Hintergrundinformationen verlangen. Der Post wurde nur kurze Zeit später einfach gelöscht. Stattdessen erschien ein Bild eines potenziellen neuen Mitglieds. Eigentlich erkennt man darauf aber nur eine neue Maske, wieder ohne Erklärung seitens der Band. Auch bekannt gegeben wurde, dass sich Clown (Shawn Crahan) um seine kranke Frau kümmert und deshalb vorerst eine Pause bei Slipknot einlegt. Die Grundstimmung der Fans ist gedrückt, fast zeitgleich kommt Slipknot jedoch mit neuer Musik.

Ganz schön viel „Adderall“

Mit ganzen sechs neuen Liedern wurden wir von Slipknot im Juli überrascht. Aber Halt, nicht zu früh gefreut – genau genommen hört es sich so an, als würde es sich dabei einfach nur um sechs verschiedene Versionen des bereits bekannten Tracks „Adderall“ handeln.

„Adderall“ war der erste Song des letzten Albums „The End, So Far“, welches 2022 erschienen ist. Mit diesem „Hit“ kann man sich jetzt noch einmal volle 19 Minuten und 21 Sekunden intensiv auseinandersetzen. Mal mit Gesang, mal instrumental, mal bestehend aus einzelnen Fetzen oder rückwärts und langsamer abgespielt. Das Ganze wirkt so, als ob man unsicher ist, welchen Filter man für das neue Instagram-Bild wählen soll und dann einfach alle ausprobiert. Frontman Corey Taylor hat eine zusätzliche, etwas softere Band “Stone Sour” und sein eigenes Soloprojekt. Hier hätte man so etwas auch eher erwarten können als bei Slipknot – der Band, in welcher sich neun Männer in Overalls und Halloween-Masken auf die Bühne stellen und wo mit Baseballschlägern auf Metalltonnen geschlagen wird, während der Sänger „I push my fingers into my eyes“ grölt. Allgemein ist es immer interessant, wenn sich Bands in verschiedenen Genres ausprobieren und sich neu entdecken. Diese Versuchskaninchen-EP ist meiner Meinung nach jedoch leider enttäuschend.

Bewertung: 1,5/5

Adderall-EP Tracklist:

  1. Death March
  2. Adderall (No Intro)
  3. Adderall (Rough Demo)
  4. Red or Redder
  5. Adderall (Instrumental)
  6. Hard To Be Here

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